Ich mache mit ...
Jeder einzelne, egal welcher Herkunft, welchen Alters oder welchen Geschlechts ist gefordert, das Miteinander in Deutschland menschenwürdig zu gestalten. Dazu gehört auch die Kraft, eigene Gewissheiten und Standpunkte kritisch zu hinterfragen.
Integration ist ein wechselseitiger Prozess, das heißt, dass jeder einen Beitrag leisten muss.
Jeder Spieler ist anders!
Jeder Mensch ist kulturell geprägt, aber vor allem ist jeder Mensch einzigartig. Verallgemeinerungen über „die Deutschen“, „die Türken“ usw. bringen keinen weiter.
Miteinander sprechen, statt übereinander!
Vorurteile und Missverständnisse kann man im Gespräch ausräumen – falls notwendig auch mit Hilfe eines Vermittlers. Mit etwas Neugier lernt man andere Kulturen und Traditionen kennen und verstehen. Wichtig ist, auch Unterschiede zu akzeptieren.
Alkohol kann, aber muss nicht!
Alkohol fördert die Geselligkeit durch seine berauschende Wirkung, kann aber zu abstoßendem Verhalten und Sucht führen. Niemand darf genötigt werden Alkohol zu trinken. Alkoholfreie Getränke sollten immer in ausreichender Menge bereitgestellt werden.
Essgewohnheiten sind verschieden!
Bestimmte Tiere, die in dem einen Kulturkreis als prinzipiell essbar angesehen werden, können in einem anderen Kulturkreis als nicht essbar gelten. Viele Hindus essen kein Rindfleisch, viele Moslems kein Schweinefleisch. Darauf sollte bei Grillfesten im Verein geachtet werden.
Aber: niemand hat das Recht moralisch darüber zu richten, welches Fleisch verspeist werden darf und welches nicht. Das ist eine persönliche Entscheidung.
Religiöse Feste respektieren!
Bei der Vielzahl der Feiertage der verschiedenen Religionen in Deutschland kann nicht jeder Feiertag im Fußball-Spielplan berücksichtigt werden. Man sollte aber Verständnis dafür aufbringen, wenn diese Feiertage von den Betreffenden geachtet werden.
Jedem seine Duschbekleidung!
Das Schamgefühl bezüglich eigener oder fremder Nacktheit ist eine persönliche Empfindung. Manchmal ist dieses Schamgefühl auch kulturell oder traditionell begründet. Jeder kann duschen wie es beliebt – nackt oder mit Duschbekleidung. Das sollte man respektieren.
Fußball ist Fair-Play!
Fair-Play ist der respektvolle Umgang mit Mitspielern, Gegenspielern, Schiedsrichtern und Zuschauern. Fair-Play ist unverzichtbar im Fußball. Besonders faires Verhalten zeichnet der DFB im Rahmen seiner Aktion „Fair ist mehr“ aus.
Beispiele fairen Verhaltens:
Sportliche Rivalen reichen sich die Hand!
Fußball ist ein technisch-anspruchsvolles und kampfbetontes Spiel. Es ist wichtig, seinem Gegenspieler die Hand zu reichen - wenn er am Boden liegt und nach dem Spiel.
Alle sprechen eine Sprache!
Verständigung funktioniert nur in der Sprache, die alle Beteiligten verstehen. Es ist respektlos und unfair, jemanden in einer Sprache anzusprechen, die er offensichtlich nicht versteht. Das führt zu Ablehnung und Aggression.
Keine Sprüche auf Kosten anderer!
Die Fußballfamilie muss sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf dem Fußballplatz, im Stadion und in der Gesellschaft stellen. Beleidigungen jeder Art sind sofort zu unterbinden. Aus verbaler Gewalt wird körperliche Gewalt. Also wehret den Anfängen.
Herausragendes derartiges Engagement belohnt der DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis.
Gewalt und brutale Fouls sind dumm!
Spaß am Fußball und Freude am sportlichen Wettkampf bringen die Menschen Woche für Woche zusammen. Niemand darf durch sein Hobby Verletzungen, vielleicht sogar lebenslange Folgeschäden, davon tragen. Gewalttätige Konfliktlösungen müssen strikt unterbunden werden.
Die Regeln gelten für alle – auch für die Zuschauer!
Die Gleichbehandlung eines jeden Menschen und die Einhaltung der Regeln durch alle ist entscheidend für das gelingende Miteinander im Fußball. Das gilt auch für die Zuschauer, die am Spielfeldrand stehen.
Lieblingsfarbe: bunt!
Der Fußball ist die weltweite Sportart Nummer eins - im Fußball finden sich alle Farben wieder. Diese Internationalität im Großen wie im Kleinen ist seine Besonderheit, seine Stärke und seine Verantwortung.
Miro, Serdar, Gerald und Simon!
Von der Kreisliga bis zur Nationalmannschaft versuchen Menschen verschiedener Herkunft als Mannschaft zu gewinnen. Die Zugehörigkeit zur gleichen Mannschaft eint sie. Das ist die Normalität im Deutschland des 21. Jahrhunderts.
Fatmire, Birgit, Navina und Britta!
Frauen sind genauso begeisterte Fußballer wie Männer – auch wenn unter ihnen noch die sogenannten ethnisch Deutschen dominieren. Der DFB und seine Landesverbände fördern die Fußballbegeisterung der Mädchen und Frauen aller Herkünfte zum Beispiel durch den „Tag des Mädchenfußballs“.
Huub, Giovanni, Rudi und Lucien!
Trainer verschiedener Herkunft geben dem deutschen Fußball neue Impulse und Ideen - zum Beispiel im Bereich Taktik und Trainingslehre. Das gilt auch für die unteren Spielklassen.
Türkiyem, Alemannia, Roter Stern und Dynamo!
Fußballvereine in Deutschland werden meist von Gleichgesinnten gegründet. Über die Jahrzehnte verändern die Vereine dann ihr Bild. Heute gründen Zuwanderer Vereine mit Bezug auf die alte Heimat. Das erleichtert einigen die Ankunft in Deutschland.
An Türkiyemspor Berlin sieht man, dass auch die sogenannten eigenethnischen Vereine mit der Zeit ethnisch heterogen werden. Türkiyemspor hat 2007 den ersten DFB-Mercedes-Benz-Integrationspreis gewonnen.
Stolz auf unseren bunten Haufen!
Der Fußball hat unter den verschiedenen Sportarten eine Vorreiterrolle in der Integration und der Förderung des Miteinanders verschiedener Kulturen eingenommen.
Darauf kann man unabhängig von bestehenden Problemen und Herausforderungen stolz sein. Diese Vorreiterrolle hat dem Fußball politische Anerkennung als starke gesellschaftliche Kraft gebracht. Diese Stellung soll weiter ausgebaut werden.
Fußball ohne Ehrenamt ist wie Fußball ohne Ball!
Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstaufopferung, sondern dient der eigenen sinnvollen Persönlichkeitsentwicklung. Ohne die eine Million Ehrenamtlichen würde der deutsche Fußball nicht funktionieren. Zweck und Aufgabe des DFB ist es insbesondere, das Ehrenamt zu pflegen und zu fördern. Jährlich verleiht der DFB den Ehrenamtspreis.
Zusammenarbeiten für ein Ziel!
Einer für alle, alle für einen. Wenn sich alle einbringen, von den Minis bis zu den Senioren, über die Trainer und Betreuer, den Kassenwart, den Vorstand und alle helfenden Hände, ist fast kein Ziel unerreichbar.
Eltern unterstützen Ihre Kinder!
Die Kinder wollen trainiert und zu Spielen gefahren werden. Ihre Trikots müssen gewaschen werden und die Verpflegung während der Spiele sichergestellt werden. Viele Eltern leisten das seit Jahren unauffällig und ohne viel darüber zu reden (Mehr).Eltern mit verschiedener Herkunft sollten noch aktiver angesprochen und für die Mitarbeit gewonnen werden.
Verantwortung tragen und entscheiden!
Vereine und Verbände brauchen Menschen, die sich einbringen, die Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Das erfordert großen Einsatz. Diese Menschen sind das Rückgrat des organisierten Fußballs in Deutschland. Der DFB und seine Landesverbände wollen noch viel stärker Menschen verschiedener Herkunft in die Vereins- und Verbandsstrukturen einbinden.
Mitmachen und Spaß haben!
Das ehrenamtliche Engagement im Vereinsleben ist keine Einbahnstraße. Im Gegenteil, denn das gesellige Miteinander und die gemeinsamen Erfolgserlebnisse machen Spaß.
Singen und tanzen, essen und trinken!
Erfolge können gefeiert werden. Misserfolge sollten vom Feiern nicht abhalten. Die DFB-Landesverbände organisieren zunehmend Integrationsfeste mit Einflüssen und Elementen verschiedener Kulturen. Hier feiert sich der Fußball in all seiner Vielfalt.